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Haltung zeigen: Rassismus hat keinen Platz im Islam

22. März 2022

v.l.n.r: Mustafa Citlak, Öffentlichkeitsarbeit VIKZ, Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses, Abdassamad El Yazidi, Sprecher des Koordinationsrates der Muslime in Deutschland, Anna Karolina Brychcy, 2. Vorsitzende der Deutschen Buddhistischen Union, Dr. Jürgen Micksch, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus, Erol Pürlü, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit VIKZ, Dr. Felix Klein, Antisemitismus-Beauftragter der Bundesregierung,  Kushwant Singh, Rat der Sikh-Religion,  Zemfira Dlovani, Vorsitzende des Zentralrates der Eziden in Deutschland.

Internationale Wochen gegen Rassismus (14.– 27. März) | Religiöse Feiern

Am 21. März 1960 demonstrierten im südafrikanischen Sharpeville, nahe Johannesburg, tausende Schwarze gegen die Passgesetze des Apartheid-Regimes. Bei einem brutalen Polizeieinsatz wurden damals 69 Menschen getötet und viele Personen teilweise schwer verletzt. 1966 erklärten die Vereinten Nationen den 21. März zum „Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung“. Erst 1995 begannen in Deutschland Veranstaltungen zum UN-Tag gegen Rassismus. Die Aktualität der Thematik hat auch 62 Jahre danach an Bedeutung weiter gewonnen. Seit 2014 beteiligen sich auch Moscheegemeinden hierzulande regelmäßig an den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Zum einen möchten sie als Teil dieser Gesellschaft ihren Beitrag gegen Rassismus leisten und zum anderen bringen sie dadurch ihre eigene Haltung zum Ausdruck. Dieses Jahr finden 1.800 Aktivitäten von Religionsgemeinschaften statt, davon 1.700 Freitagsgebete zur Überwindung von Rassismus.

Die Auftaktveranstaltung zu den religiösen Feiern fand am vergangenen Freitag in der VIKZ-Moschee in Köln-Ehrenfeld statt. An der Veranstaltung nahmen neben Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens  Dr. Felix Klein, Antisemitismus-Beauftragter der Bundesregierung,  Dr. Jürgen Micksch, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus, auch Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften wie Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses, Anna Karolina Brychcy, 2. Vorsitzende der Deutschen Buddhistischen Union, Zemfira Dlovani, Vorsitzende des Zentralrates der Eziden in Deutschland, Herr Abdassamad El Yazidi, Sprecher des Koordinationsrates der Muslime in Deutschland und Herr Kushwant Singh, Rat der Sikh-Religion.

Unter dem Motto „Haltung zeigen“ setzten sie sich gemeinsam gegen die gefährliche Ideologie des Rassismus ein und hielten kurze Ansprachen an die Gemeinde.

Der Antisemitismus-Beauftragter der Bundesregierung Dr. Felix Klein würdigte das Engagement der Moscheegemeinden und unterstrich das Zusammenwirken der gesellschaftlichen Akteure zur Überwindung von Rassismus: „Die Anschläge von Hanau und Halle haben gezeigt, dass Antisemitismus und Rassismus häufig in Hand und Hand gehen – deswegen ist es wichtig, dass wir mit vereinten Kräften gegen diese Menschenverachtung vorgehen.“

Jürgen Micksch, der Initiator der Internationalen Wochen gegen Rassismus sagte: „Gerade jetzt ist es wichtig gemeinsam Haltung zu zeigen für ein friedliches Miteinander, für die Solidarität mit Geflüchteten gleich welcher Herkunft und gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung.“

Erol Pürlü, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des VIKZ, wies daraufhin, dass die Haltung der Muslime und des Islams in der Sache eindeutig ist und zitierte aus der Freitagspredigt die Worte des Gesandten Muhammed (F.s.m.I.): “O ihr Menschen! Wahrlich, euer Herr ist ein einziger und wahrlich, auch euer Vater ist einer. Ihr alle gehört zu Adem und Adem ist aus Erde (erschaffen). Ein Araber hat gewiss keinen Vorzug gegenüber einem Fremden, noch ein Fremder gegenüber einem Araber. Noch ist ein Rothäutiger besser als ein Schwarzer oder ein Schwarzer besser als ein Rothäutiger.” (Musnad, Hadisnr. 23381)