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VIKZ-NRW Gemeinde in Dortmund-Eving baut ihr Kulturzentrum neu mit einem Schülerwohnheim
24. Januar 2023
Die Evinger Moscheegemeinde des Verbandes der islamischen Kulturzentren e.V. (VIKZ) wurde im Jahre 1978 in der Bergstraße 73 von türkisch-muslimischen Gastarbeitern als eine unselbständige Zweigstelle des Dachverbands eingerichtet, um damals den muslimischen Arbeitskräften religiöse, soziale und kulturelle Dienstleistungen anzubieten. Nach einer internen Umstrukturierung im Jahre 2005 wird nunmehr die Gemeindearbeit von dem zu diesem Zwecke neugegründeten selbständigen Verein zur Förderung der Integration und Bildung in Dortmund Eving e.V. fortgeführt. Er ist Mitglied des Landesverbandes des VIKZ-NRW.
Der Verein ist überparteilich und kümmert sich um die religiösen, sozialen und kulturellen Belange der Muslime in Dortmund-Eving und setzt sich für das friedliche Miteinander in der Stadt ein.
Die ersten Räumlichkeiten der Evinger Moscheegemeinde im Jahre 1978 waren sehr bescheiden. Ein ca. 50 m2 kleines Lokal wurde angemietet und zu einem islamischen Kulturzentrum umfunktioniert. Da die Räumlichkeiten sehr klein waren, zog man sechs Jahre später in das gegenüberliegende Gebäude an der Bergstraße 74 um. Fast 20 Jahre lang diente das neue Domizil als Vereins- und Gemeindehaus. Sie beherbergte neben Gebetsräumen für Frauen und Männer auch Lehrräume für die muslimischen Kinder und Jugendliche zwecks Unterweisung in der islamischen Religion.
Zum Ende der 90er Jahre war bei vielen muslimischen Arbeitsmigranten ein dauerhafter Verbleib in Deutschland zu verzeichnen. Eine Rückkehr in die alte Heimat drang mehr und mehr in den Hintergrund. Denn es blieb nicht nur beim Familiennachzug, sondern in der neuen Heimat wurde investiert, Wohnungen gekauft. Sie wurde zum eigenen Lebensmittelpunkt und die dem der Kinder und Enkel. Auch in der Moscheegemeinde zeigte sich dieser Wandel unter anderem durch Investitionen in neue Moscheebauten. Die Gemeindemitglieder wollten räumlich unabhängig sein und entschieden sich, eine eigene Immobilie zu erwerben. In der gleichen Straße 300 m entfernt, Bergstraße 33, wurden sie fündig und kauften 1996 das jetzige Gebäude.
Aus heutiger Perspektive erfüllt das gegenwärtige Objekt nicht mehr die Erwartungen und Anforderungen, die mit der Zeit gewachsen sind. Stand früher die Befriedigung der religiösen Bedürfnisse im Vordergrund, so sind heute viele neue Arbeitsbereiche in Moscheegemeinden hinzugekommen wie Hausaufgaben- und Nachhilfe, Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche, Jugendarbeit, Seniorenarbeit. Daher reichen nur Gebets- und Lehrräume nicht mehr aus. Auch soziale Räume, Konferenz- und Begegnungsräume sind nötig.
Die Modernisierung des Evinger Kulturzentrums und Schaffung von ansprechenden und würdigen Räumlichkeiten war immer im Blick der Gemeinde. Diese konkretisierte sich als 2017 der angrenzende Nachbar sein Grundstück zum Verkauf anbot. Das war ein Glücksfall für die Gemeinde, die daraufhin das Objekt kaufte, um nunmehr ihr lang ersehntes Vorhaben verwirklichen zu können.
Das neue Kulturzentrum mit einem Schülerwohnheim
An dem neuen Standort Kappenberger Straße 13 (direkt hinter Bergstraße 35) wird ein neues Kulturzentrum mit einem Schülerwohnheim entstehen. Eine Bauvoranfrage vor dem Kauf des Grundstücks wurde bereits im Juni 2017 positiv beschieden. Im Juni 2021 wurde auch dem Bauantrag stattgegeben. Nach Beendigung der Vorbereitungen konnte Mitte Januar dieses Jahres mit den Bauarbeiten des Neuvorhabens begonnen werden.
Das neue Projekt entsteht auf einer Grundfläche von 400 m2 und wird eine Nutzfläche von 1500 m2 haben. Es ist als ein barrierefreies und energieeffizientes Gebäude mit Aufzug angelegt. Geplant sind Gebetsraum mit sanitären Anlagen, Freizeiträume, Unterrichträume, Schlafräume, Speisesaal, Bibliothek, Kantine, Teestube und Räume für die Verwaltung.
Die Fertigstellung des Neubauprojektes wird voraussichtlich innerhalb von zwei Jahren erfolgen.
Nach der Fertigstellung des Kulturzentrums und Erteilung der Betriebserlaubnis für das Schülerwohnheim durch das zuständige Landesjugendamt Westfalen-Lippe, mit dem bereits positive Vorgespräche geführt wurden, sollen im besagten Wohnheim 18 Plätze für Jugendliche bis 18 Jahren während der Schulzeit zur Verfügung gestellt werden. Sie sollen dort untergebracht, durch Fachpersonal schulisch betreut und versorgt werden. Die Schüler werden Regelschulen in Dortmund besuchen und in Wohnheim Hilfestellung bei ihren Schulfächern erhalten.
Neben der religiösen Bildung ist die Integration und gesellschaftliche Teilhabe von muslimischen Kindern und Jugendlichen ein wichtiges Anliegen des Vereins. Der Verein fördert und unterstütz Jugendliche in ihrer schulischen, beruflichen und persönlichen Entwicklung. Die Aufgabe des Schülerwohnheims ist es, den Bedürfnissen der muslimischen Kinder bildungsorientiert, religiös, kulturell, sozial und pädagogisch zu entsprechen und jungen Menschen die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Diese werden an den Interessen der Kinder und Jugendlichen angeknüpft und mit ihnen bestimmt und gestaltet. Die Kinder und Jugendlichen sollen zur Selbstbestimmung befähigt und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement angeregt und hingeführt werden. Es geht um die Zukunft von Kindern und Jugendlichen, die sich selbst, ihrer Familie und der Gesellschaft, in der sie leben, nützlich sein sollen. Die Eigenverantwortung der Eltern wird damit nicht ersetzt. Ziel ist es, sie sinnvoll und wirksam zu unterstützen und zu ergänzen.
Finanzierung
Die auf ca. 2,3 Mio belaufenden Baukosten werden durch Spenden, Mitgliedsbeiträge, Sachspenden und Eigenleistungen erbracht werden. Ferner ist auch ein Kredit durch eine hiesige deutsche Bank in Aussicht gestellt worden.
Kontaktdaten:
Verein zur Förderung der Integration und Bildung in Dortmund Eving e.V.
Bergstraße 33, 44339 Dortmund
Telefon: +49 (0) 231 85 64 63
Mail: eving02@gmail.com
Kontoverbindung:
Sparkasse Dortmund, IBAN DE25 4405 0199 0221 0148 55; BIC DORTDE33XXX